Glossar

Hier werden Begriffsdefinitionen und Abkürzungen hinterlegt, damit im Rahmen von CURE-Net klar definierte Begriffe verwendet werden. Da wir uns mit dieser Seite auch an Patienten und deren Familien wenden, erläutern wir auch einige allgemein gebräuchliche Begriffe. Falls Sie eine Begriffserklärung unpräzise finden oder sie eine vermissen, senden Sie bitte eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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A

Abdomen
Bauch
Ableitende Harnwege
Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre
Abszess
Ansammlung von → Eiter in einem nicht vorgebildeten, durch Gewebseinschmelzung entstandenen geschlossenen Hohlraum
Adaption
Anpassung (z.B. des Organismus) an veränderte Lebensbedingungen
Allergie
Angeborene oder erworbene Änderung der Reaktion des Immunsystems gegenüber körperfremden, eigentlich unschädlichen und zuvor tolerierten Substanzen23
Amenorrhoe
Ausbleiben der Regelblutung
Anal
Den → Anus betreffend
Analagenesie
Fehlende Anlage des → Analkanals
Analatresie
Unscharfer Oberbegriff für anorektale Fehlbildungen, bezeichnet im engeren Sinn den Verschluss oder das Fehlen des → Analkanals
Analgrübchen
Hauteinziehung an der Soll-Stelle des → Anus bei → anorektaler Malformation (ARM)
Analkanal
Letzter Abschnitt des Darmtrakts, von der → Linea dentata bis zum → Anus, umgeben vom → Muskelkomplex und vom → Beckenboden
Analmembran
Häutiger Abschluss der Magen-Darm-Trakts, der sich normalerweise in der 8.Embryonalwoche eröffnet
Analplastik
Operative Konstruktion/Rekonstruktion einer Analöffnung bei perinealen Formen einer → ARM. Auch zur Behandlung einer → Analstriktur
Analprolaps
Vorfall der Analschleimhaut vor die Analöffnung
Analstenose
Angeborene oder erworbene Verengung des → Anus
Analstriktur
(Hochgradige) narbige Verengung des → Anus (i.d. Regel → postoperativ)
Anorektal
Den After und den → Mastdarm (→ Rektum) betreffend
Anovestibuläre Fistel
Form der → anorektalen Fehlbildungen. → Fistel zwischen → Analkanal und Scheidenvorhof (→ Vestibulum)
Antegrad
Vorwärts gerichtet, in der normalen Flussrichtung
Anterior
(Weiter) vorn gelegen
Anteriore Analektopie
Ventralverlagerung der Afteröffnung. Der → Damm ist deutlich verkürzt. Der → Sphinkterkomplex ist normal, im Gegensatz zu einer perinealen → Fistel.
Definition und pathologische Konsequenz dieses Begriffs sind umstritten. Einige Autoren halten die anteriore Ektopie für eine Normvariante ohne Krankheitswert, andere für eine Form der perinealen Fistel, wieder andere für eine fehlende dorsale knöcherne Fixierung des Sphinkterkomplexes3,8,9,19
Anus
lat. anus Ring; auch After, Austrittsöffnung des Magen-Darm-Trakts am → Damm
Anus kopertus
Persistenz der → Analmembran
Anus praeter (naturalis)
auch Kunstafter oder Enterostoma; operativ angelegter (künstlicher) Darmausgang zur Entlastung oder zeitweisen Umgehung eines Darmabschnittes oder zur definitiven Stuhlableitung. → Loop-Kolostomie
ARM
engl. anorectal malformations, deutsch anorektale Malformationen; Oberbegriff der Enddarmfehlbildungen
Atresie
Angeborener Verschluss von Hohlorganen oder natürlichen Körperöffnungen z.B. durch eine Membran (→ Analmembran) oder durch das Fehlen z.B. eines Darmsegments (→ Analagenesie)
Augmentation
lat. augmentare vermehren, vergrößern z.B. Augmentation der Harnblase durch Darm zur Vergrößerung der Blasenkapazität
Äußere Genitale
Äußere Geschlechtsorgane
Weiblich: Vulva: Mons pubis (Venushügel), große und kleine Schamlippen, Scheidenvorhof (→ Vestibulum), Klitoris
Männlich: Penis, Hodensack (Skrotum)

B

Beckenbodenmuskulatur
Ein Komplex aus Muskulatur – besonders den Levatormuskeln - und Bindegewebe, der den Becken- / Bauchraum nach unten (fußwärts) begrenzt, mit Durchtrittsöffnungen für den Darm und den → Urogenitaltrakt
Beckenbodentraining
Hier: Anleitung zur Wahrnehmung und zum Training der → Beckenbodenmuskulatur im Rahmen der Behandlung von → Inkontinenz für Stuhl und/oder Urin
Biofeedback
Verhaltenstherapeutische Methode, bei der Veränderungen einer normalerweise unbewussten Körperfunktion (z.B. Puls, Spannung der willkürlich beherrschbaren Teile der → Beckenbodenmuskulatur) mittels physiologischer Messungen (z.B. Pulsfrequenzmessung, Messung der Muskelspannung oder des im → Rektum aufgebauten Druckes) dem Bewusstsein durch Töne oder optische Signale zugänglich gemacht werden. Der Patient lernt durch diese Rückkopplung, die bewusst gemachten Körperfunktionen zu kontrollieren.
Blasenekstrophie
griech. εκστροφηειν nach außen wenden, ausstülpen
„Spaltbildung“ der Harnblase, des Blasenhalses und der Harnröhre. Fehlgebildet sind zudem die Bauchwand → kaudal (unterhalb) des Bauchnabels, das knöcherne Becken und der Beckenboden. Die Schambeinenden, die normalerweise in der Schambeinfuge (Symphyse) eng miteinander verbunden sind, stehen auseinander. Die Harnröhre verläuft vor der Symphysenebene. Es fehlt sowohl ein Urin-Reservoir als auch ein funktionsfähiger Sphinkterapparat. Beim Mädchen ist die Vagina verkürzt, die Klitoris gespalten. Die Blasenekstrophie ist Teil des Epispadie-Exstrophie-Komplexes (→ EEC).
Blasenentleerungsstörung
Überbegriff für die Unfähigkeit, die Blase zum richtigen Zeitpunkt, kontrolliert und vollständig zu entleeren. Ursächlich können angeborene Fehlbildungen sein (neurogene Blasenentleerungsstörung (s. auch → neurogene Blase), aber auch funktionelle Störungen ohne organische Ursachen. Kann je nach Ursache und Ausprägung mit Restharnbildung, → Harnwegsinfektionen, Pollakisurie (häufiges Wasserlassen) oder der Notwendigkeit zu → Katheterisieren einhergehen.
Blasenkontinenz
Harninkontinenz
BOBATH
Physiotherapeutisches ("krankengymnastisches") Behandlungskonzept bei neurologischen oder Entwicklungsstörungen
Bougieren
frz. Bougie Kerze; Dehnen, z.B. von → Stenosen. Maßnahme zur Verhinderung von Narbenstrikturen. Bougiert wird z.B. mit starren Metall-Stiften mit definiertem Durchmesser (→ Hegarstift)
Bowel Management
Tägliches Darmspülprogramm (→ retrograd) für Patienten mit Stuhlinkontinenz; die Spülungen – evtl. in Kombination mit Diät und Medikamenten – sind individuell auf den Patienten abgestimmt (Spülvolumen, verwendete Flüssigkeit, Zusätze). Damit bleibt der Patient für 24 h sauber und erreicht eine → soziale Kontinenz.1,16,21
Bulbär
lat. Bulbus Zwiebel, Knolle; erweiterter Harnröhrenabschnitt unterhalb der Prostata und des Beckenbodens

C

CAT EYE Syndrom
Katzenaugensyndrom. Syn.: SCHMID-FRACCARO-Syndrom
Symptome: Iriskolobom (ein- oder beidseitig), → ARM, Präaurikularanhängsel, Wachstumsverzögerung, Herzfehler, leichte geistige Retardierung
CHARGE Syndrom
Akronym für coloboma, heart defects, choanal atresia, retarded growth and development, genital abnormalities, and ear anomalies. Syn.: HALL-HITTNER Syndrom
Symptome: Kolobom (ein- oder beidseitig) 80-90%, Choanalatresie oder –stenose (ein- oder beidseitig) 50-60%, Funktionsstörung von Hirnnerven (Anosmie, Fazialisparese, Schwerhörigkeit, Schluckstörungen), Anomalien des äußeren Ohrs (CHARGE-Ohr) und des Mittelohrs 80-100%, Hypogonadismus, Herzfehler 70-80%, Entwicklungsverzögerung, Minderwuchs, geistige Retardierung, Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Ösophagusatresie, tracheoösophageale Fistel, → ARM
CIC
engl. clean intermittend catheterization; regelmäßiges (3 bis 5-mal tägl.) Entleeren der Harnblase durch intermittierendes Einführen eines (sterilen) Katheters, z.B. bei → Blasenentleerungsstörungen.
Vorteile: Blasenentleerung bei niedrigem Druck, vollständige Blasenentleerung, verringert die Häufigkeit von → Harnwegsinfekten, verbessert die soziale Urinkontinenz
Compliance der Blase
Dehnungsfähigkeit der Harnblase
CURRARINO Syndrom
Syn.: Currarino Triade
Symptome: → ARM meist → Stenose), präsakraler Tumor (anteriore Meningozele, Teratom, neuro-enterische Zyste), einseitige Sakrumagenesie (S2-5) mit verbleibendem sichelförmigen Hemisakrum (Scimitar-Zeichen), weitere Fehlbildungen (z.B. urologische, gynäkologische)

D

Damm
lat. perineum; Region zwischen → Anus und äußerem Genitale.
Beim Jungen zwischen Anus (bzw. analer Sollstelle) und Hodensack.
Beim Mädchen zwischen Anus und dem hinteren Winkel, in dem die großen Schamlippen sich vereinigen.
Defäkation
Stuhlentleerung. Zentral kontrolliertes komplexes Zusammenspiel willkürlicher und unwillkürlicher Aktionen, das u.a. von der Funktion der Sphinktermuskulatur sowie der sensiblen und sensorischen Innervation des Anorektalkanals abhängt.
DEGUM
Deutsche Gesellschaft für → Ultraschall in der Medizin. Sie gibt ein Zertifikat in drei Stufen heraus, das die Erfahrung des Untersuchers zertifiziert.
De-novo-Mutation
Veränderung eines Gens, die erstmalig bei einem betroffenen Familienmitglied aufgetreten und nicht vererbt worden ist.
Dialyse
Blutreinigungsverfahren, z.B. bei Nierenerkrankungen
Dilatation
Krankhafte (angeborene oder erworbene) Weitstellung eines Hohlorgans. Bezeichnet auch die therapeutische Erweiterung eines Hohlorgans oder eines Körperkanals (→ Bougierung)
Distales Kolostogramm
Loopogramm
Dorsal
Zum Rücken hin gelegen, (weiter) hinten. Gegenteil von → ventral
DOWN Syndrom
Genetische Erkrankung, bei der das Chromosom 21 dreifach vorliegt (Trisomie 21)
Symptome: muskuläre Hypotonie, Lidachsen nach oben außen schräggestellt, großer Augenabstand (Hypertelorismus), Hautfalte am inneren Augenwinkel (Epikanthus), Vierfingerfurche u.a.
Durchzug
Allgemeine Bezeichnung (veraltet) für Operationsmethoden u.a. bei → ARM, bei denen der mobilisierte (Dick-)Darm an der Anus-Sollstelle ausgeleitet wird

E

Echokardiographie
Ultraschalluntersuchung des Herzens
EEC
Abk. für engl. Epispadia-exstrophy-complex; Übergeordneter Begriff für „Spaltfehlbildungen“ der Harnblase und der Harnröhre. → Blasenekstrophie, → Epispadie, → Ekstrophievarianten, → Kloakenekstrophie
Eiter
Körperflüssigkeit, die durch Gewebeeinschmelzung und den Untergang / das Absterben von Leukozyten im Rahmen einer Entzündung entsteht
Ejakulation
Samenerguss; → retrograde Ejakulation
Ekstrophie
griech. εκστροφειν nach außen wenden, ausstülpen;Blasenekstrophie, → EEC, → Ekstrophievarianten, → Kloakenekstrophie
Ekstrophie Varianten
“atypische” Formen des → EEC: duplicated exstrophy (gedoppelte Ekstrophie), covered exstrophy (gedeckte Ekstrophie), Pseudo-Ekstrophie
Ektopie
Fehl-Lokalisation an eine ungewöhnliche, unerwartete, anatomisch nicht korrekte Stelle; z.B. → anteriore Analektopie, → Ureterektopie
Endoskop
Starres oder flexibles Instrument zur Untersuchung (Endoskopie) der Innenflächen von Hohlorganen [z.B. oberer Magen-Darm-Kanal (Ösophago-Gastroskop), Harnblase (Zystoskop), Rektum (Rektoskop) oder gesamter Dickdarm (Koloskop)]
Endoskopie
„Spiegelung“, direktes Betrachten einer Körperhöhle durch Einführen eines optischen Instrumentes, → Endoskop
Enuresis
Unwillkürliches Einnässen ohne organische Ursache, in der Regel nachts (Enuresis nocturna; Bettnässen); abzugrenzen von der → Harninkontinenz
Epispadie
„Obere Harnröhrenspalte“. Die Harnröhre ist normwidrig an der Dorsalseite der Schwellkörper angelegt und nur teilweise oder gar nicht zu einem Rohr verschlossen.
Beim Jungen unterscheidet man nach dem Ort der Harnröhrenmündung die E. glandis, penilis und penopubica. Die schwereren Epispadieformen, die E. penilis und penopubika, sind häufiger und gehen meist mit → Harninkontinenz einher.
Beim Mädchen handelt es sich immer um eine schwerwiegende Epispadieform mit vollständigem Fehlen der Urethravorderwand. Die Harnröhrenöffnung geht direkt in den Blasenhals über. Die Klitoris ist gespalten. Über 90% der Mädchen mit Epispadie sind inkontinent. Die Epispadie ist Teil des → EEC
Exstrophie
Ekstrophie

F

Filum terminale
lat. filum Faden; etwa 1mm dicker nervenzellfreier Strang, der sich vom unteren Ende des Rückenmarks (→ Konus medullaris) bis ans Ende des knöchernen Rückenmarkkanals erstreckt und an der Hinterwand des 2. Steißwirbels angeheftet ist
Fistel
Angeborene oder erworbene Verbindung zwischen Körperhöhlen bzw. zwei Hohlorganen (innere Fistel) oder zwischen einem Hohlorgan und der Körperoberfläche (äußere Fistel). Bezeichnet auch die operativ angelegte Verbindung zwischen Blutgefäßen, z.B. zur → Dialyse (→ Shunt)

G

Gastrointestinaltrakt
Magen-Darm-Trakt
Gedeihstörung
Ausbleiben oder Verzögerung der normalen Gewichts- und Größenzunahme
Genitographie
Darstellung der inneren Genitalorgane mit Kontrastmittel und Röntgenstrahlen
Glutealfalte
Einziehung zwischen den beiden Gesäßhälften

H

Hämangiom
Lokale, meist nach der Geburt auftretende gutartige Vermehrung von Blutgefäßen, die sich in den ersten Lebensmonaten rasch vergrößern und nach dem ersten Lebensjahr langsam wieder zurückbilden kann.
(Begleitfehlbildung)
Hämatokolpos
Blutansammlung in der Scheide
Hämatometra
Blutansammlung in der Gebärmutter
Harninkontinenz
Gestörte Speicherfunktion der Harnblase mit unwillkürlichem Harnabgang23. Kann Folge einer Fehlbildung des Urogenitaltraktes sein (→ EEC) oder mit einer → Blasenentleerungsstörung einhergehen. Diese kann funktionell (ohne organische Ursache) bedingt sein, im Rahmen einer Fehlbildung (→ ARM, → MMC) auftreten oder auch nach Operationen (→ neurogene Blase).
Harnträufeln
Ständiger, unkontrollierbarer, tröpfelnder Abgang von Urin bei → Harninkontinenz
Harntransportstörung
Störung des Harnflusses, z.B. Abflussstörung (→ Hydronephrose) oder der Flussrichtung (→ vesiko-ureteraler Reflux) sein
Harnwegsinfekt(ion)
Entzündliche Erkrankung der Harnwege bei Infektion, meist durch Bakterien23
Hegar
Durchmesser des → Hegarstiftes (mm)
Hegarstifte
Runde Metallstäbe mit konischer Spitze und definiertem Durchmesser zur schrittweisen Aufdehnung (→ Bougierung) oder zur → Kalibrierung z.B. eines → Neoanus oder des → Analkanals
H-Fistel
Hier: Beim Jungen: → Fistel zwischen normal angelegtem → Analkanal (in Höhe der → Linea dentata) und der Harnröhre. Die Harnröhre ist entweder normal angelegt oder - häufiger - fehlgebildet4,5.
Beim Mädchen: → Fistel zwischen normal angelegtem → Analkanal (in Höhe der → Linea dentata) und dem Vestibulum (→ perinealer Kanal) – noch seltener der Hinterwand der Vagina (seltene Sonderformen der → anorektalen Fehlbildungen)
HWI
Abk. → Harnwegsinfekt
HWS
Abk. Halswirbelsäule
Hydrokolpos
Angeborene Flüssigkeitsansammlung in der erweiterten Scheide, z.B. bei → kloakaler Fehlbildung. Als Hydrometrokolpos bezeichnet, wenn die Flüssigkeitsansammlung auch den Uterus betrifft.
(Begleitfehlbildung)
Hydronephrose
Angeborene (Begleitfehlbildung) oder erworbene Harnabflussstörung aus dem Nierenbecken mit Weitstellung des Nierenbecken - Kelch - Systems, die unbehandelt zu einer Nierenfunktionsstörung führen kann.
Hydrozephalus
Erweiterung der inneren oder äußeren Flüssigkeitsräume des Gehirns.
(Begleitfehlbildung)
Hydrosonographie
Ultraschalluntersuchung des Dickdarmes, der über einen durch den → Anus eingeführten dünnen Schlauch mit Wasser oder Kochsalzlösung sichtbar gemacht wird
Hymen
Jungfernhäutchen
Hyperpigmentation
Verstärkte Färbung der Haut durch (lokale) Vermehrung des Hautfarbstoffes
Hypospadie
Beim Jungen: Angeborene Penisanomalie, gekennzeichnet durch eine unvollständige, atypisch auf der Penisunterseite (→ ventral) gelegene Harnröhrenöffnung zwischen Eichel und → Damm, eine nur → dorsal angelegte Vorhautschürze ggf. mit Ventralverkrümmung des Penisschaftes.
Beim Mädchen: Mündung der Harnröhre in der Scheidenvorderwand.
(Begleitfehlbildung)

I

Ileum
Dünndarmabschnitt, der in den Dickdarm mündet
Ileus
Lebensbedrohliche Unterbrechung der Darmpassage
Ileostomie
Künstlicher Darmausgang im Bereich des → Ileums
Imperforate anus
engl. (unscharfer) Oberbegriff für → anorektale Fehlbildungen
Indikation
lat. indicare = anzeigen; Heilanzeige; medizinische Begründung für den Einsatz eines Behandlungsverfahrens
Inkontinenz
Harninkontinenz, → Stuhlinkontinenz
Inneres Genitale
Innere Geschlechtsorgane:
Weiblich: Eierstock, Eileiter und Gebärmutter, Scheide;
Männlich: Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, → Prostata
Intermittierend
Zeitweise aussetzend, wechselnd
Interdisziplinäres Stuhltraining
Eine Methode, bei der speziell geschulte Physiotherapeuten/innen und Psychologen/innen die Entspannung und Wahrnehmung des Körpers und das Stuhlgangsverhalten trainieren, um das Ausmaß der → Obstipation und / oder der → Stuhlinkontinenz zu reduzieren.
Isotopennephrographie
Abk. ING → Nierenszintigraphie

J

Johanson-Blizzard-Syndrom
Symptome: hypoplastische Nasenflügel, exokrine Pankreasinsuffizienz, Minderwuchs, kraniofaziale Dysmorphien, Mikrozephalie, geistige Retardierung, Hypothyreose, Innenohrschwerhörigkeit, → ARM

K

Kalibrieren
Messen im Vergleich zu einer definierten Größe
Katheterisieren
Einführen eines Katheters (= speziell geformter dünner Schlauch aus Kunststoff oder Silikon zur einmaligen Verwendung) in ein Hohlorgan, z.B. über die Harnröhre in die Harnblase, um z.B. die Blase zu entleeren
Kaudal
(Weiter) unten, fußwärts
Kaudale Dysplasie
auch kaudale Regressionssequenz: seltene angeborene Anomalie der unteren Wirbelsäule mit Fehlen von Kreuz-(→ Sakrum) und Steißbein, gelegentlich auch der unteren Lendenwirbel; Anomalien der unteren Gliedmaßen z.T. mit neurologischen Ausfällen; → neurogener Blasenentleeerungsstörung; → Stuhlinkontinenz; → anorektaler Fehlbildung
Kernspintomographie
auch Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT); (schnitt)bildgebendes Verfahren zur Darstellung der inneren Organe mit Hilfe von Magnetfeldern, ohne Röntgenstrahlen
Klinodaktylie
Angeborene seitliche Abknickung in einem Fingergelenk
(Begleitfehlbildung)
Kloakenekstrophie
auch OEIS Komplex (omphalocele, exstrophy, imperforate anus, spinal defect): schwerste Form des → Ekstrophiekomplexes: Das ekstrophierte Blasenfeld liegt → kaudal der → Omphalozele in einem Defekt der unteren Bauchwand. Es wird durch ein ebenfalls ekstrophiertes Darmfeld in zwei Hälften geteilt. Am Darmfeld sind mindestens zwei Öffnungen zu erkennen: eine kraniale, durch die das Endileum rüsselförmig prolabiert, und eine kaudale, die in die → rudimentäre, blind endende Kolonanlage führt (= "hohe Form" einer → anorektalen Malformation). Zusätzliche Anomalien wie → Sakrumdysplasie, lumbale → Meningozele und Harntraktanomalien sind häufig
Kloakenfehlbildung
Sonderform der → anorektalen Malformation beim Mädchen: Harnröhre, Scheide und Darm münden in einem gemeinsamen Kanal („Kloake“) nach außen
Kolostomie
Anlage eines künstlichen Ausgangs am Dickdarm
Kontinenz
Fähigkeit, Stuhl (→ Stuhlkontinenz) bzw. Urin zu halten und kontrolliert zu einer passenden Zeit und an einem passenden Ort auszuscheiden
Kontrasteinlauf (KE)
Röntgen-Durchleuchtung des Dickdarms nach Einbringen eines Kontrastmittels (über den → Anus)
Konus medullaris
Unteres Ende des Rückenmarks
Konustiefstand
Zu tiefe (zu weit → kaudale) Position des → Konus medullaris. Kann Ausdruck einer angeborenen Fehlbildung des Rückenmarkes sein (sog. → „tethered cord“), bei dem die unteren Ausläufer des Rückenmarks (→ filum terminale) durch Bindegewebsstränge mit der Rückenmarkshülle verwachsen sind
(Begleitfehlbildung)
Koprostase
Kotstauung im Dickdarm
KRICKENBECK-Klassifikation
Aktuell gebräuchliche Einteilung der verschiedenen Formen → anorektaler Fehlbildungen, ihrer Therapie und der Behandlungsergebnisse10. Grundlage ist das Vorhandensein und der Verlauf einer → Fistel.
Zur Kritik s.11
Kunstafter
Anus praeter, → Ileostomie, , → Loop-Kolostomie
Kunstafterprolaps
Vorfall von Darmanteilen (meist des abführenden Schenkel) durch ein→ Stoma nach außen

L

LAARP
Laparoskopisch assistierte anorektale Anorektoplastie für „hohe Formen“ der → anorektalen Fehlbildungen (siehe auch → PSARP)6
Labiensynechie
Verklebung der kleinen Schamlippen
Laparoskopie
„Bauchspiegelung“ → endoskopische Untersuchung der Bauchhöhle
Laparotomie
Operative Eröffnung der Bauchhöhle
Latexallergie
Allergische Reaktion auf Bestandteile von Gummi/Kautschuk (z.B. OP-Handschuhe, Schnuller, Kaugummi, Luftballons). Latex-ähnliches Eiweiß kommt auch in manchen Nahrungsmitteln (z.B. Avocado, Kiwi, Banane) vor
Latexfrei
Frei von Kautschukprodukten
Laxantien
Abführmittel
Leistenhoden
Außerhalb des Hodensackes gelegener Hoden, der nicht spannungsfrei in den Hodensack verschoben werden kann
Levatormuskulatur
Muskelgruppe der → Beckenbodenmuskulatur; willkürlich kontrahierbar (vgl. → Muskelkomplex, → Puborektalis)
Linea dentata
Grenzlinie zwischen → Analkanal und → Rektum
Loopogramm
Antegrader Kolon-Kontrast-Einlauf über den abführenden Schenkel eines → Anus praeter zur Darstellung des Rektumblindsackes und der → Fistel zum Urogenitaltrakt; dient der Planung der operativen Korrektur einer → anorektalen Malformation
Loop-Kolostomie
Doppelläufiges Kolostoma durch Vorlagerung einer Dickdarmschlinge [Nachteile: Stomakomplikationen (→ Prolaps), hyperchlorämische Azidose durch Absorption von Urin aus der → Fistel, → Rektosigmoid- → Dilatation mit später erhöhtem → Obstipationsrisiko]22
LWS
Abk. für Lendenwirbelsäule

M

MACE
Malone antegrade colonic enema → MALONE-Stoma
Magnetresonanztomographie
Abk. MRT; ein (schnittbildgebendes) Verfahren zur Darstellung der inneren Organe mit Hilfe von Magnetfeldern d.h. ohne Röntgenstrahlen
MAINZ-Pouch-1
mixed augmentation ileum ‚n zecum; heterotoper Harnblasenersatz aus Dünn- und Dickdarm (ileozoekaler Übergang), der über ein → Stoma mittels → Katheter entleert werden kann (z.B. zur Behandlung einer → Blasenekstrophie)30
MALONE-Stoma
Ein aus der Appendix (MITROFANOFF-PRINZIP) oder einem modifizierten Dünndarmsegment (MONTI) gebildetes kontinentes → Stoma (im Bauchnabel oder im rechten Unterbauch ausgeleitet), das → inkontinenten Patienten eine → antegrade, wesentlich einfachere und selbstständig durchführbare Darm- bzw. Blasenspülung ermöglicht1,13,24
Mastdarm
auch → Rektum oder Enddarm: Unterster Abschnitt des Dickdarms
Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser Syndrome Typ 2
Syn.: MRKH Syndrom Typ 2, MURCS-Assoziation (Müllerian duct aplasia, renal dysplasia, cervical somite anomalies), AUV (Congenital Absence of the Uterus and Vagina), MA (Müllerian Aplasia) oder GRES (Genital Renal Ear Syndrome)
Symptome: Hypoplasie des Uterus und der proximalen 2/3 der Scheide (96%) - primäre Amenorrhoe bei jungen Frauen mit normal entwickelten sekundären Geschlechtsmerkmalen, Aplasie/Hypoplasie eines oder beider Eileiter, Nierenfehlbildungen (88% einseitige Agenesie, → Ektopie, Hufeisenniere), Wirbel-/Rippenfehlbildungen (80% bes. HWS, Klippel-Feil-Anomalie, → Skoliose, Sprengel Deformität), Schwerhörigkeit (10-25%), → ARM
McKusick-Kaufman Syndrom
Symptome: Hydrometrokolpos 70-95% (durch z.B. queres Scheidenseptum, Vaginalagenesie, Hymenalatresie), Postaxiale Polydaktylie 60%, Herzfehler 15%, → ARM (26%), u.a.
MCU
Abk. → Miktionszystourethrographie
Megaureter
Krankhafte Erweiterung eines Harnleiters (Ureter), die angeboren (Begleitfehlbildung) oder erworben sein kann. Ursachen können sein z.B. eine → Stenose der Harnleitermündung in der Blase, ein massiver → vesikoureteraler Reflux, die Kombination aus Stenose und Reflux
Mekonium
„Kindspech“ (intrauterin gebildeter Darminhalt); der erste Stuhl, den das Neugeborene nach Geburt entleert
Meningozele
Umschriebene Spaltbildung einzelner oder mehrerer Wirbelbögen und der Rückenweichteile (Muskulatur, subkutanes Fettgewebe), durch die sich Anteile der Rückenmarkshäute vorwölben. Das Rückenmark selbst ist intakt. Vgl. Als → Myelomeningozele (→ Spina bifida).
(Begleitfehlbildung)
MIC
→ Minimalinvasive Chirurgie
Miktion
Wasserlassen, das aktive Ausscheiden von Urin
Miktionszystourethrographie
Abk. MCU; Darstellung der Harnwege durch Röntgendurchleuchtung nach Füllung der Harnblase mit Kontrastmittel (über einen → Katheter in der Harnröhre oder mittels direkter Punktion der Blase durch die Bauchdecke)
Minimalinvasive Chirurgie
Abk. MIC; → Endoskopisches Operationsverfahren mit minimaler operativer Eröffnung einer Körperhöhle unter Verwendung spezieller Instrumente („Schlüsselloch-Chirurgie“) → LAARP
MITROFANOFF-STOMA
Anlage eines kontinenten katheterisierbaren Blasenstomas mit Hilfe des Blinddarms (Appendikovesikostoma) bei Unfähigkeit, die Blase spontan zu entleeren (z.B. nach → Augmentation). Ein analoges Verfahren wird auch beim → MALONE-Stoma angewendet
MONTI
MALONE-Stoma
Motilität
Unwillkürliche, vegetativ gesteuerte Bewegungsabläufe; Gesamtheit der unwillkürlichen, vegetativ gesteuerten Muskelbewegungen z.B. des Darmes; vgl.Peristaltik
MRT
→ Magnetresonanztomographie
Mukosaektropie
Vorwölbung von Darmschleimhaut am → Neoanus nach außen
Multifaktoriell
Durch mehrere Ursachen bedingt
Muskelkomplex
Hier: Die → Beckenbodenmuskulatur in Verbindung mit dem inneren und den äußeren Schließmuskeln14,15
Muskulus sphinkter ani externus
Teilweise willkürlich kontrahierbarer äußerer Schließmuskel, dessen Anteile das → Rektum parasagittal umgeben; Teil des → Muskelkomplexes
Muskulus sphinkter ani internus
Eine Verdickung der unwillkürlich innervierten inneren Ringmuskulatur des Darmes am unteren Ende des → Rektums, der von – ebenfalls glatten – längs verlaufenden Muskelfasern durchsetzt ist und beim Gesunden wesentlich zur → Stuhlkontinenz beiträgt
Muskulus puborektalis
Puborektalis
Myelomeningozele
Abk. MMC; schwerste und zugleich häufigste Form der angeborenen Neuralrohrdefekte. Spaltbildung mehrerer Wirbelbögen sowie von Rückenmarkshäuten und Rückenmark; immer mit Ausfall von Nervenfunktionen verbunden.
(Begleitfehlbildung)

N

Nahtdehiszenz
Auseinandergehen von Wundrändern, die zuvor durch Nähte verbunden wurden, Wundheilungsstörung
Narbenbruch
Bauchwandbruch nach → Laparotomie
Neoanus
Operativ angelegte Analöffnung
Neurogene Blase
Syn.: neurogene Blasenentleerungsstörung. Angeborene oder erworbene, durch Schädigung von Nervenstrukturen verursachte Störung der Blasenentleerung mit unterschiedlichen urologischen Symptomen (z.B. → Harninkontinenz, Harnstau, Restharn)
Neuromodulation
Sakralnervenstimulation
Neovagina
Scheidenersatz durch nicht primär als Scheide angelegtes Gewebe, z.B. durch Haut oder durch ein Darmsegment
Nierenanomalie
Fehlbildung der Niere
Nierenszintigraphie
auch Isotopennephrographie (Abk.: ING); Untersuchung der Nierenfunktion mit einem radioaktiv markierten Medikament, das über die Nieren ausgeschieden wird. Die statische Nierenszintigraphie mit 99mTc-DMSA bildet das funktionsfähige Nierenparenchym ab (Lageanomlien, Narben). Die dynamische Nierenfunktionsszintigraphie/Nierensequenzszintigraphie 99mTc-MAG3 erlaubt Aussagen zur (seitengetrennten) Nierenfunktion. Beurteilt werden dabei die Durchblutung, Funktion und Exkretion der einzelnen Nieren(anteile)

O

Obstipation
„Verstopfung“; zu seltene und/oder unvollständige und/oder zu harte Stuhlentleerung, die mit Begleitsymptomen einhergeht
OEIS-Syndrome
Omphalozele – Exstrophie - Imperforate Anus - Spina bifida → Kloakenekstrophie
Ösophagus
Speiseröhre
Omphalozele
Angeborener Bauchwanddefekt im Bereich des Nabelschnuransatzes. Es handelt sich um eine Bauchwandhernie (= Bauchwandbruch) in die Basis des Nabelschnuransatzes hinein. Bruchinhalt ist neben Dünn- und Dickdarmschlingen immer ein Teil der Leber.
OPITZ-KAVEGGIA Syndrom
Syn.: FG-Syndrom, KELLER Syndrom
Symptome: Geistige Behinderung, Hyperaktivität, ausgeprägte muskuläre Hypotonie, Minderwuchs, Makrozephalie, → ARM, Balkenmangel
Osteopathie
Die Osteopathie umfasst die manuelle (mit den Händen durchgeführte) Diagnostik und Therapie am Bewegungsapparat, inneren Organen und am Nervensystem. Behandlungsziel ist der Abbau von Blockaden und die Wiederherstellung des Gleichgewichts aller Körpersysteme. Es handelt sich um eine ganzheitliche Heilmethode, die nicht primär auf die Beseitigung einzelner Symptome gerichtet ist, sondern die Selbstheilungskräfte des Patienten aktiviert.

P

Pallister–Hall Syndrom
Symptome: Hypothalamische Hamartome, Hypopituitarismus, Polxdaktylie (mesoaxial, postaxial), Syndaktylie, bifide Uvula, bifide Epiglottis, → ARM
Palpabel
Tastbar
PC - Linie
Pubococcygeale Linie, eine gedachte Verbindungslinie zwischen Schambeinmitte (pubis) und Steißbeinspitze (coccyx) im seitlichen Röntgenbild des Beckens25
Perineal
Die Dammgegend betreffend, → Damm
Perineale Fistel
Form der → anorektalen Fehlbildungen. Am → Damm mündende Verbindung zwischen Enddarm und Hautoberfläche (→ Fistel).
Beim Mädchen ventral des → Analgrübchen und → dorsal des Scheidenvorhofs
Beim Jungen kann sie direkt ventral des → Analgrübchens münden oder in der Haut der Mittellinie bis zur Penisspitze verlaufen
Perinealer Kanal
Fistel zwischen einem normal angelegten Anorektum und Vagina bzw. Scheidenvorhof4,5,28. → H-Fistel beim Mädchen. Seltene Form einer → anorektalen Fehlbildung.
Perineale Rinne
engl. perineal groove: Form der → anorektalen Fehlbildungen.
Eine von unverhornter Haut bedeckte Rinne zwischen dem normal angelegten Anorektum und dem Scheidenvorhof, sehr viel seltener am Damm eines Jungen.
Peristaltik
Gerichtete Bewegung in Hohlorganen wie Magen, Darm oder Ureter (Harnleiter)
Pflegegeld
Sozialleistung für pflegebedürftige Personen, Leistung der Pflegeversicherung
Pflegehandbuch
Veröffentlichung von SoMA e.V. (www.soma-ev.de)
Physiotherapie
(„Krankengymnastik“) Sammelbegriff für spezifische Techniken passiver oder aktiver Übungen zur Vorbeugung, Behandlung und Wiederherstellung bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparats
Postoperativ
Nach einer Operation
Pouch - Kolon
engl. Pouch: Beutel, Sack; seltene Sonderform der → anorektalen Fehlbildungen. Der sackartig erweiterte → Rektumblindsack endet oberhalb des kleinen Beckens
Pränatal
lat. natus: geboren; vor der Geburt, während der Schwangerschaft
Präoperativ
Vor der Operation
Präsakral
Vor dem → Sakrum (Kreuzbein) gelegen
Primäre Rekonstruktion
Operative Korrektur einer → anorektalen Fehlbildung ohne vorherige Anlage eines → Kunstafters
Prognose
Ärztliche Beurteilung des voraussichtlichen Krankheitsverlaufs und des Behandlungsergebnisses
Proktologe
Facharzt für Erkrankungen des Enddarms
Prolaps
Unnatürlicher Vorfall eines Organs oder Organteils durch eine angeborene oder operativ angelegte Körperöffnung z.B. → Rektumprolaps, → Kunstafterprolaps
Prostata
Vorsteherdrüse, die beim Mann unterhalb der Harnblase und oberhalb des Beckenbodens gelegen ist. Sie liegt unmittelbar vor dem → Rektum und ist von diesem aus tastbar. Bildet einen Teil der Samenflüssigkeit.
Prophylaxe
Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Krankheiten oder Krankheitsfolgen
PSARP
Posteriore - Sagittale – Ano – Rekto - Plastik:
Eine Operationsmethode zur Behandlung → anorektaler Fehlbildungen. In Bauchlage, nach Legen eines Blasenkatheters und Darstellung der → Sphinktermuskulatur mit einem Muskelreizgerät werden Haut und sämtliche Muskelschichten zwischen → Damm und Steißbein streng in der Mittellinie gespalten, eine evtl. vorhandene → Fistel wird vom Rektumlumen her versorgt, der freipräparierte → Rektumblindsack falls notwendig verengt und in den von der → Levatormuskulatur und dem → Muskelkomplex gebildeten Trichter sowie in die äußeren Schließmuskel verlagert20.
PSARVUP
Posteriore – Sagittale – Ano - Rekto - Vagino - Urethro - Plastik:
Operationsmethode zur Korrektur einer → Kloakenfehlbildung, bei der die → PSARP um die Rekonstruktion der Harnröhre und der Vagina erweitert wird.
Psychosozial
Das Denken, Fühlen und Verhalten eines Individuums in der Gesellschaft betreffend
Puborektalis
Der Puborektalis-Muskel ist der dem → Rektum am nächsten und am weitesten → kaudal gelegene Teil der → Levatormuskulatur und damit Teil der → Beckenbodenmuskulatur. Er verläuft vom Schambein ausgehend U-förmig um das Rektum herum, kann willkürlich kontrahiert werden und trägt wesentlich bei zur Stuhlkontinenz. Angespannt führt er zu einer Abwinkelung des Rektums nach vorne (anorektaler Winkel).
Punktion
Setzen einer Hohlnadel (Kanüle) zur Entnahme von z.B. Körperflüssigkeit oder –gewebe; auch zur Verabreichung von Medikamenten oder Kontrastmittel

Q

Querkolon
Mittlerer, frei beweglicher Teil des Dickdarms (lat. colon transversum)

R

Rektosigmoid
Rektum und Sigma (der vor dem Enddarm gelegene Dickdarmabschnitt)
Rekto-urethrale Fistel
Form der → anorektalen Fehlbildungen. → Fistel zwischen → Rektumblindsack und Harnröhre.
Unscharfer Begriff für zwei ARM-Formen, die sich hinsichtlich des Operationsverfahrens und der Prognose deutlich voneinander unterscheiden.
Rekto-urethro-prostatische Fistel
Form der → anorektalen Fehlbildungen. → Fistel zwischen → Rektumblindsack und Harnröhre auf Höhe der → Prostata. Häufigste ARM-Form beim Jungen.
Rekto-urethro-bulbäre Fistel
Form der → anorektalen Fehlbildungen. → Fistel zwischen → Rektumblindsack und der → bulbären Harnröhre
Rekto-vaginale Fistel
Form der → anorektalen Fehlbildungen. → Fistel zwischen → Rektumblindsack und Scheide (Vagina) – sehr selten
Rekto-vesikale Fistel
Form der → anorektalen Fehlbildungen. → Fistel zwischen → Rektumblindsack und Blasenhals / Beginn der Harnröhre
Rekto-vestibuläre Fistel
Form der → anorektalen Fehlbildungen. → Fistel zwischen → Rektumblindsack und Scheidenvorhof (Vestibulum) → vestibuläre Fistel. Häufigste ARM-Form beim Mädchen.
Rektum
Mastdarm, Enddarm; unterster Abschnitt des Dickdarms
Rektumatresie
Form der → anorektalen Fehlbildungen: Undurchgängigkeit des → Mastdarms, z.B. durch eine Membran oder durch einen fehlenden Darmabschnitt bei normalem → Analkanal7
Rektumblindsack
Der blind endende letzte Dickdarmabschnitt bei → anorektalen Fehlbildungen (je nach Fehlbildungsform Ausgangspunkt einer → Fistel zum Urogenitaltrakt oder zur Haut)
Rektumprolaps
Konzentrischer Vorfall von Rektumschleimhaut (inkompletter Rektumprolaps) bzw. aller Wandschichten (kompletter Rektumprolaps) durch den → Anus oder den → Neoanus
Restharn
Urinmenge, die nach der → Miktion in der Blase verbleibt. Kann → sonographisch bestimmt werden; pathologisch sind Restharnmengen von mehr als 10% der Blasenkapazität; kann Ursache wiederholter → Harnwegsinfektionen sein
Retrograd
Rückwärts gerichtet
Retrograde Ejakulation
Samenerguss rückwärts in die Harnblase
Rudimentär
Verkümmert, sehr unterentwickelt
Rückverlagerung des künstlichen Darmausgangs
auch AP-Rückverlagerung, Kunstafterresektion; Operative Beseitigung des künstlichen Darmausgangs (→ Anus praeter, AP), indem die ausgeleiteten Darmenden wieder miteinander verbunden werden und die Bauchdecke verschlossen wird

S

Sacral ratio
Sakraler Quotient aus der Distanz zwischen Unterrand der Sakroiliakalgelenke und dem tiefsten Punkt des → Sakrum zur Distanz zwischen Oberrand des Darmbeins und Unterrand des Ileosakralgelenks in gerader und seitlicher Ansicht im Röntgenbild. Der sakrale Quotient beziffert das Ausmaß der → Sakrumhypoplasie und soll eine prognostische Aussage zur späteren Stuhlkontinenz erlauben17
Sakralgrübchen
Hauteinziehung über dem Kreuzbein; kann eine zum Rückenmark verlaufende → Fistel markieren.
(Begleitfehlbildung)
Sakralnervenstimulation
auch sakrale → Neuromodulation (SNS); Methode zur Behandlung von → Inkontinenz für Stuhl und/oder Urin. Über eine nahe dem Sakralmark implantierte Elektrode und einen Impulsgeber werden schwache elektrische Impulse an die Nervenwurzel abgegeben, um die Sphinktermuskulatur zu aktivieren12,29
Sakrum
Kreuzbein. Fünf miteinander verschmolzene Wirbel zwischen Lendenwirbelsäule und Steißbein. Teil des Beckengürtels.
Sakrum-Agenesie
Angeborenes Fehlen des → Sakrums (Kreuzbein). Immer mit einer neurogenen Blasenentleerungsstörung verbunden.
(Begleitfehlbildung)
Sakrumdysplasie
Fehlbildung des Kreuzbeins (z.B. komplettes oder halbseitiges Fehlen von Kreuzbeinanteilen, Verschmelzungswirbel u.a.).
(Begleitfehlbildung)
Sakrumhypoplasie
Mangelentwicklung des Kreuzbeins. Kann mit einer → neurogenen Blasenentleerungsstörung verbunden sein. Fehlen mehr als drei Kreuzbeinwirbel, gilt die → Prognose für → Stuhlkontinenz als ungünstig.
(Begleitfehlbildung)
Scheidenseptum
Längs verlaufende Trennwand, die die Scheide ganz oder teilweise in zwei (meist asymmetrische) Hälften teilt; häufig mit einer Doppelbildung der Gebärmutter verbunden (→ Uterus duplex).
Quer verlaufende Scheidensepten können Ursache einer Amenorrhoe mit Ausbildung eines → Hämatokolpos sein. Ein normal angelegtes Jungfernhäutchen schließt ein Scheidenseptum nicht aus2.
(Begleitfehlbildung)
Sepsis
("Blutvergiftung") Lebensbedrohliches Krankheitsbild als Reaktion auf krankmachende Keime und ihre Produkte, die aus einem Infektionsherd in den Blutstrom gelangen
Shunt
Operativ hergestellte Kurzschlussverbindung z.B. zwischen zwei Blutgefäßen zur → Dialyse. Auch die Ableitung von Hirnwasser (Liquor) in die Bauchhöhle oder den rechten Herzvorhof bei einem → Hydrozephalus wird als → Shunt bezeichnet
Skoliose
Wachstumsdeformität der Wirbelsäule mit fixierter Seitverbiegung und Drehung im Krümmungsbereich
Skrotum
Hodensack
Skrotum bipartitum
Angeborene Teilung des Hodensacks in zwei Hälften.
(Begleitfehlbildung)
Sonographie
Anwendung von → Ultraschall als (schnitt-)bildgebendes Verfahren zur Untersuchung z.B. innerer Organe
Soziale Kontinenz
Der/die Patient/in kann sich mit Hilfsmitteln ohne Einschränkungen durch → Harn- oder → Stuhlinkontinenz in ihrem/seinem sozialen Umfeld bewegen
Sphinkterersatz
Schließmuskel”ersatz” durch körpereigene Muskeln (z.B. dynamische Grazilis-Plastik) oder durch Implantation eines künstlichen Schließmuskels zur Behandlung der Stuhlinkontinenz
Sphinkterkomplex
Muskulus sphinkter ani internus zusammen mit der Gruppe der äußeren Schließmuskeln. Teil des → Muskelkomplex
Spina bifida
Übergeordneter Begriff für Bogenschlussstörungen der Wirbelbögen mit oder ohne Beteiligung des Rückenmarks und seiner Hüllen (→ Meningozele, → Myelomeningozele)
Spinalkanal
Im hinteren Anteil der Wirbelsäule verlaufender Kanal, in dem das Rückenmark liegt
SSW
Abk. für Schwangerschaftswoche
Steinschnittlage
Rückenlage mit gespreizten, im Hüft- und Kniegelenk gebeugten Beinen (Untersuchungs- oder Operationsposition)
Stenose
Angeborene oder erworbene Verengung eines Hohlorganes, eines Körperkanals oder einer Körperöffnung
Stoma
griech.: Mund, Öffnung; Operativ hergestellte Öffnung eines Hohlorgans an der Haut, z.B. des Dickdarms (→ Kolostoma, → MALONE-Stoma) oder der Blase (→ Vesikostoma, → Mitrofanoff-Stoma)31
Stomatherapeut/in
Pflegekraft, die auf die Versorgung eines Stomas spezialisiert ist
Spiegelung
Endoskopie
Striktur
Hochgradige narbige Verengung eines Körperkanals (z.B. → Analstriktur, Ösophagusstriktur)
Stuhlprotokoll
Tagebuchartige Notizen über die Stuhlentleerung
Stuhlkonsistenz
Grad der Stuhlfestigkeit (z.B. flüssig, weich, hart)
Symptom
Krankheitszeichen
Syndrom
Gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Krankheitszeichen mit vermuteter oder bekannter gleicher Ursache.
Siehe auch unsere Syndromliste.
Szintigraphie
Bildgebendes Verfahren mithilfe einer radioaktiv markierten Substanz, die in den Körper eingebracht wird und sich in dem zu untersuchenden Organ anreichert. Dessen Lage, Größe, Form und Funktion können durch Messung der Strahlung von außen beurteilt werden → Nierenszintigraphie

T

Tapering
Verschmälerungsplastik des → Rektums vor dem → Durchzug, um es den Grenzen des → Muskelkomplexes anzupassen
Teratogen
Fehlbildungen bewirkend, z.B. fruchtschädigende Umweltfaktoren
Tethered Cord
engl. tethered spinal cord; Anheftung des unteren (→ kaudalen) Endes des Rückenmarks (→ Konus medullaris) im → Spinalkanal entweder angeboren i.S. einer Fehlbildung oder erworben, z.B. im Bereich einer Narbe → postoperativ. Dies setzt den → Konus medullaris und die Nervenwurzeln Zugkräften aus, die zu neurologischen Symptomen, z.B. der Harnblase, des Enddarmes oder der Beine führen können. Im → Ultraschall nach Geburt oder im → MRT weist ein → Konustiefstand auf ein tethered cord hin26
TOWNES-BROCKS Syndrom
Syn.: REAR Syndrom, Anus-Hand-Ear Syndrom
Symptome: → ARM 82%, Ohranomalien 88% (z.B. Mikrotie, Päaurikalaranhängsel, Schwerhörigkeit), Daumen-Fehlbildungen 89% (z.B. präaxiale Polydaktylie, Hypoplasie, dreigliedriger Daumen), Harntrakt-Anomalien 27% (z.B. einseitige Nierenhypoplasie)
Traumatisierend
Verletzend, psychisch belastend, bedrohend
TUM
total urogenital mobilisation: Eine OP-Methode zur Korrektur einer → Kloakenfehlbildung im Rahmen einer → PSARVUP; → Rektum und Vagina werden nicht getrennt, sondern gemeinsam mobilisiert und am → Damm zwischen die bzw. → dorsal der Schamlippen eingepflanzt18

U

Ultraschall
Schall mit Frequenzen oberhalb des menschlichen Hörbereichs; die medizinische Anwendung des Ultraschalls beruht auf Reflektion und Streuung von Schallsignalen an den Organen im menschlichen Körper
Ureterektopie
Fehlerhaft lokalisierte Harnleitermündung (z.B. in der Harnröhre oder in der Vagina)
(Begleitfehlbildung)
Urethrastenose
Enge (→ Stenose) der Urethra (Harnröhre)
Urethrozystoskopie
„Spiegelung“ (→ Endoskopie) von Harnröhre und Blase
Urodynamische Untersuchung
Untersuchung von Funktionsabläufen des (unteren) Harntrakts; die Urodynamik erfordert die Einführung eines → Katheters in die Blase entweder durch die Harnröhre oder in Kurznarkose durch die Bauchdecke. Wird die Urodynamik mit einer gleichzeitigen Röntgenuntersuchung kombiniert, spricht man von → Videourodynamik.
Uroflowmetrie
Messung des Harnflusses beim Wasserlassen (auf einer speziellen Toilette)
Urogenitaltrakt
Harn- und Geschlechtsapparat
US
Abk. für → Ultraschall
Uterus bikornis
Formanomalie der Gebärmutter (Uterus) mit Eindellung am Fundus und seitlichen Ausziehungen beiderseits.
(Begleitfehlbildung)
Uterus duplex
Formanomalie der Gebärmutter (Uterus), die sich in zwei vollständig getrennte Hälften entwickelt hat.
(Begleitfehlbildung)

V

Vagina duplex
Doppelt angelegte Scheide
(Begleitfehlbildung)
Vagina septa
Längsteilung oder Querteilung der Scheide durch ein → Scheidenseptum
(Begleitfehlbildung)
Vaginalatresie
Angeborenes Fehlen der Scheide
(Begleitfehlbildung)
Vaginoskopie
“Spiegelung” (→ Endoskopie) der Scheide
VATER- oder VACTERL-Assoziation
Eine Kombination von Fehlbildungen. Hierbei steht jeder Buchstabe für eine mögliche Begleitfehlbildung, wobei die Abkürzungen sich auf die angloamerikanische Terminologie beziehen:
V = vertebral / Wirbel
A = anal / Anus
C = cardial / Herz
T = tracheal / Luftröhre
E = esophageal / Speiseröhre
R = renal / Niere
L = limb / Extremitäten
Für die Diagnose „VATER“ oder „VACTERL“ sollten mindestens drei schwere Fehlbildungen vorliegen.
Vesikointestinale Fissur
Kloakenekstrophie
Vesikostomie
Operativ angelegte äußere Blasenfistel, entweder durch Verbindung der Blasenwand mit der Haut oder durch Zwischenschaltung z.B. der Appendix (→ Mitrofanoff-Stoma) oder durch Einbringen eines → Katheters über eine Blasenpunktion (Katheterzystostomie)
Vesiko-ureteraler Reflux
Abk. VUR; unnatürlicher Rückfluss von Urin aus der Blase in den / die Harnleiter / Nieren
Vestibuläre Fistel
Häufigste Form der → anorektalen Fehlbildungen beim Mädchen. Angeborene Verbindung zwischen → Rektumsblindsack und Scheidenvorhof.
Im Gegensatz zu PENA unterscheiden andere Autoren rekto-vestibuläre von ano-vestibulären Fisteln.5,11,25
Vestibulum
Scheidenvorhof, seitlich und nach vorne begrenzt von den kleinen Schamlippen, zur Vagina hin durch den Hymen
Videourodynamik
Urodynamik
VOIJTA
Eine physiotherapeutische ("krankengymnastische") Methode zur Behandlung neurologisch bedingter Bewegungs- und Funktionsstörungen
VUR
Abk. → Vesiko-ureteraler Reflux

W

Wellbeing Five
eng. well-being Wohlbefinden; Fünf Kriterien individuellen Wohlbefindens, die ein WHO-Fragebogen erfasst
WINGSPREAD-Klassifikation
Klassifikation der → ARM-Formen nach der topographischen Beziehung des → Rektumblindsack zur → PC-Linie.27 Es werden hohe, intermediäre und tiefe Formen unterschieden. Heute im Wesentlichen durch die → Krickenbeck-Klassifikation ersetzt
WHO
Welt-Gesundheits-Organisation der Vereinten Nationen

Z

Zystoskopie
“Blasenspiegelung”; eine instrumentelle Untersuchung der Harnblase und Harnröhre (→ Urethrozystoskopie), bei der mit einem speziellen → Endoskop, dem Zystoskop, die Harnblase und Harnröhre untersucht werden (bei Kindern i.d. Regel in Narkose)

 

Quellenverzeichnis

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[2] Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. S1-Leitlinie: Weibliche genital Fehlbildungen http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-052l_S1_Weibliche_genitale_Fehlbildungen.pdf.

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[30] THÜROFF-JW, ALKEN-P, ENGELMANN-U, RIEDMILLER-H, JACOBI-GH, HOHENFELLNER-R (1985) The Mainz pouch (mixed augmentation ileum 'n zecum) for bladder augmentation and continent urinary diversion. Eur Urol 11:152-60.

[31] Stomaarten http://www.ilco.de/stoma/stomaarten.html am 6.4.2010